Zellulose-Dämmmatten

Steckbrief, bauphysikalische Eigenschaften, Anwendungen, Vor- und Nachteile von Zellulose-Dämmmatten

DämmstoffZellulose-Dämmmatten
schüttfähig
einblasfähig
mattenartigx
plattenartig
Kurzcharakteristikmottensicher, elastisch, biegsam, wärmespeichernd, diffusionsoffen, guter Dämmwert
Anwendung, Eignung, Verarbeitung:
  • in Dicken bis 180 mm für Geschossdecke,
  • Innendämmung,
  • Trennwände,
  • Zwischensparrendämmung,
  • Außenwanddämmung mit hinterlüfteter Fassade
Bilder
Flexible Zellulosematte
Video
Handelsname(n)flexCL®
Herstellung, HerkunftAltpapier, überwiegend nicht verkaufte Zeitungen, werden zerkleinert, mit Borsalz (um 5%) oder Ammoniumsulfat vermischt und anschließend verpresst; zur Stabilisierung werden zusätzlich Polyofin-Fasern untergearbeitet; die Platten halten auf Grund der der Zellulose eigenen Bindemittel zusammen (Ligninsulfonat, Tallharz)
stoffliche Eigenschaften
  • im offen eingebauten Zustand feuchteregulierend (überschüssige Feuchtigkeit wird aus der Raumluft aufgenommen und bei Reduzierung der Raumluftfeuchte wieder an die Luft abgegeben),
  • nicht druckbelastbar,
  • elastisch, biegsam
  • guter Schallschutz
  • dampfdiffusionsoffen
sorptionsfähigja
kapillar leitfähigja
Setzbarkeit
Dämmstoffdichte in kg/m³ im eingebauten Zustand70
Wärmeleitfähigkeit in W/mK0,039 -0,042
U-Wert bei 20 cm Stärke im eingebauten Zustand in W/m²K0,195
Diffusionswiderstand my2 bis 3
Wärmekapazität, spezifische in kJ/kgK2,2
Herstellungsenergie kWh/m³
BrandschutzklasseB 2 durch Zusatz von Borsalz, Borax (bis ca. 5 %), Euroklasse E
Angebot, LiefermöglichkeitPlatten 1200 x 625 mm, Stärke bis 160 mm, Leider werden die Matten seit 2017 nicht mehr hergestellt.
RisikenStaubentwicklung bei der Verarbeitung
BeständigkeitBewertungsstufe 0 (nach EN ISO 846, Tabelle 4) keine Schimmelpilzgefährdung
Entsorgung
  • recyclingfähig,
  • prinzipiell kompostierbar, aber wegen des hohen Borsalzanteiles problematisch,
  • deponiefähig, keine gesicherten Erkenntnisse über das Verhalten in Verbrennungsanlagen
  • Abfallschlüssel nach AVV 170604
Zulassungs-Nr. bzw. NormenZ-23.11-1978
Vorteile:
  • teilweise keine eigene Brennbarkeit des Dämmstoffes, verkohlt bei Beflammung, langsames Verschwelen (wegen Sauerstoffmangel)
  • im Gegensatz zur eingeblasenen Zellulose keine Schalungen erforderlich
  • nachträgliche Dämmung auch in Eigenleistung möglich
  • bei guter Wärmedämmung recht hohe Wärmespeicherfähigkeit
  • für diffusionsoffene Dämmkonstruktion sehr gut geeignet
  • guter Schallschutz
Nachteile:
  • Lückenlosigkeit der Wärmedämmung infolge Zuschnitt nicht durchgängig erreichbar (Anschlussprobleme)
  • Zuschnitt nur mit Spezialwerkzeugen, sonst fasern bzw. brechen die Platten aus
  • geringe Schwermetallbelastungen u.a. durch Zeitungsdruck möglich
  • wegen möglicher Staubbelastung: Atemschutzmaske tragen
Preis in EUR für 20 cm Dämmstoffdicke pro m²
weitere Informationen

 

 

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2 Gedanken zu „Zellulose-Dämmmatten“

  1. Hallo, mein Name ist Holger und ich bin seit einer gefühlten Ewigkeit auf der Suche nach Zellulose Dämmmatten. Sie sollten eine Zulassungsnummer haben damit ich die beantragte Förderung geltend machen kann. Nun habe ich hier diesen tollen Steckbrief gelesen und war begeistert, das es in Deutschland einen Hersteller gibt, von dem ich sie beziehen kann bzw. ein Händlerverzeichnis erhalte. Dem ist mit nichten so. Der Steckbrief bezieht sich auf ein Produkt der Firme Homatherm, die beschriebene Dämmmatten hergestellt haben, allerdings gibt es die Firma seit 2017 nicht mehr und das Produkt auch nicht.
    Ich finde es gut das über solche Produkte ein Steckbrief erstellt wird, es sollte dann aber darauf hingewiesen werden das es dieses Produkt gegeben hat und derzeit kein Hersteller in Deutschland derartige Dämmmatten mehr fertigt.
    Viele Grüße
    Holger B.

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