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Behaglichkeit und Bauphysik

Werden einige wenige, aber grundlegende Erkenntnisse der Bauphysik konsequent beachtet, wird eine hohe thermische Behaglichkeit ohne Feuchteschäden bei geringem Heizwärmebedarf erzielt.

Mit Wärmebildern werden Zugerscheinungen (Bildmitte blaue Fahnen) im Dachgeschoss untersucht
Mit Wärmebildern werden Zugerscheinungen (Bildmitte blaue Fahnen) im Dachgeschoss untersucht

Neben gestalterischen und funktionalen Aspekten rücken beim Bau oder der Modernisierung eines Hauses einige Disziplinen der Bauphysik in den letzten Jahren immer stärker in den Fokus. Dabei wird den mit der thermischen Behaglichkeit in Verbindung stehenden Größen, wie

  • dem baulichen Wärmeschutz,
  • der Vermeidung von Wärmebrücken,
  • der Vermeidung von Feuchtigkeitsschäden und Schimmelbildung
  • der Herstellung der Luftdichtheit,
  • der Art der Wärmeverteilung und
  • der Verringerung sommerlicher Überhitzung

besonders viel Aufmerksamkeit zu teil.

Von Architekten und Bauingenieure wird verlangt, dass sie den komplexen Anforderungen an Planung und Ausführung gerecht werden. Nur leider sieht es in der Praxis oft anders aus.

Wärmebild: Zahlreiche Wärmebrücken entstehen durch fehlende Planung, Planungsfehler, Ausführungsmängel und falsche Materialwahl
Thermogramm: Zahlreiche Wärmebrücken entstehen durch fehlende Planung, Planungsfehler, Ausführungsmängel und falsche Materialwahl
Wärmebilder
In meinen Texten werden sie auf Wärmebilder stoßen. Diese Bilder von Häusern und Details werden mit einer speziellen Wärmebildkamera gemacht. Die verschiedenen Farben weisen auf unterschiedliche Oberflächentemperaturen hin. Blau bis schwarz zeigen eine sehr niedrige Oberflächentemperatur an, Rot steht für wärmere Oberflächen. Aus den Temperaturen lässt sich schlussfolgern, welche wärmedämmenden Eigenschaften die Wände bzw. Bauteile haben. Wärmebilder sind insbesondere bei der Ermittlung der Ursachen von Baumängeln, Wärmebrücken, Wohnraumschimmel, Durchfeuchtungen und Luftundichtheiten eine große Hilfe.
Schimmelbildung im modernisierten Altbau

An dieser Stelle möchte ich auf ein Dilemma hinweisen, in dem private Auftraggeber für Neubau und Modernisierung stecken. Sie selbst weisen meist nur geringe bauphysikalische Kenntnisse auf, geben aber das Geld und werden später in den Wohnungen leben. Architekten und Bauingenieure, die es eigentlich wissen sollten, sind leider nur selten für die Ausführungsplanung und die Kontrolle der ausgeführten Arbeiten auf der Baustelle verantwortlich. Diese Situation entsteht aus Kostengründen, in dem die vertragliche Beziehung mit dem Entwurfsverfasser nach der baurechtlich unbedingt erforderlichen Genehmigungsplanung beendet wird. Bei Modernisierungen sehen wir in der Regel zu gar keinem Zeitpunkt einen verantwortlichen Ingenieur.

Wärmebild einer Giebelwand: Ungedämmte Stirnseiten der Geschossdecken
Wärmebild einer Giebelwand: Ungedämmte Stirnseiten der Geschossdecken

Doch nach der Genehmigungsplanung kommt die detaillierte Ausführungsplanung. Hier werden die Details festgelegt, deren Umsetzung Architekten und Ingenieure überwachen sollten. Das frisst viel Zeit, und auch viel Geld.

Das kann ich selbst, oder meine Handwerker, oder mit meinem Nachbarn zusammen machen, sagen nun viele private Auftraggeber. Doch eigene Kenntnisse sind eben begrenzt und ausführende Handwerker sind oft nicht ausreichend informiert. Sogar ihre handwerklichen Fähigkeiten sind nicht immer auf der Höhe der Zeit, wenn es sich um die Vermeidung von Wärmebrücken, die Einhaltung der Anforderungen an die Luftdichtheit oder um den vermeintlich einfachen Einbau von Fensterbrettern geht, um nur einige Beispiele zu nennen. Für das reibungslose und kostenschonende Ineinandergreifen verschiedener Gewerke ist so bei der Umsetzung oft niemand mehr zuständig, es fehlt an Kompetenz.

Damit entsteht eine Situation, in der für die erstrebte thermische Behaglichkeit zwar relevante Tätigkeiten ausgeführt werden, diese aber wegen Unkenntnis, mangelhafter Ausführung und Kontrolle nicht die erforderliche Qualität und Quantität aufweisen. Ein häufig anzutreffender Mangel ist bspw. die fehlende Luftdichtheit von Baukonstruktion. Wer hat den im Bild dargestellten eindeutigen Mangel zu verantworten?

Es zieht! Mit dem Messinstrument festgestellte Luftundichtheit an einer Drückerplatte (Vorwandinstallation)
Es zieht! Mit dem Messinstrument festgestellte Luftundichtheit an einer Drückerplatte (Vorwandinstallation)

Ich möchte Sie bitten, sich mit einigen wichtigen Aspekten selbst zu beschäftigen. Nur dann können Sie einigermaßen sicher sein, das es auch so wird, wie Sie sich das wünschen. Idealerweise sind Sie den Ausführenden gedanklich immer ein Stückchen voraus und können so bei der Kontrolle und Abnahme von Leistungen die richtigen Fragen stellen.

Wenn Sie sich diesen Anforderungen nicht stellen wollen oder können, kann die Rolle des "Cheff's" ein erfahrener und charakterstarker, aber unabhängiger Bauberater übernehmen. Er sollte wissen worauf es ankommt und die Sprache der Handwerker sprechen und verstehen.

Ich möchte Ihnen ungemütlich kalte, feuchte und im Sommer zu warme Wohnungen ebenso ersparen wie schlecht belüftete Räume, in denen eine potentielle Schimmelgefahr besteht. Eine hohe thermische Behaglichkeit darf nicht als Luxus angesehen werden sondern als erstrebenswertes Ziel gesunden Wohnens.

#Welche Fragen, die Auswirkungen auf die Behaglichkeit haben, sollten gestellt werden?

Ich möchte Ihnen ungemütlich kalte, feuchte und im Sommer zu warme Wohnungen ebenso ersparen wie schlecht belüftete Räume, in denen eine potentielle Schimmelgefahr besteht.

#Was beeinflusst die thermische Behaglichkeit?

Innerhalb von Wohnräumen erwarten Menschen ein Raumklima, das den Lebensvorgängen des gesunden menschlichen Körpers, insbesondere seinem Wärmehaushalt, angepasst ist. Dieses Wohlbefinden des Menschen in einem Raum - ich verwende dazu den Ausdruck thermische Behaglichkeit, hängt u.a. von einer Reihe äußerer Einflussgrößen ab.

Wichtig: Temperatur der Raumluft, der Oberflächen, die relative Luftfeuchte und die Luftbewegung
Wichtig: Temperatur der Raumluft, der Oberflächen, die relative Luftfeuchte und die Luftbewegung

Natürlich spielen auch die Lichtverhältnisse, hygienische Bedingungen, das akustische Umfeld (Schallschutz) und das psychische Wohlbefinden bei der empfundenen Behaglichkeit eine wichtige Rolle. Jedoch ist die thermische Behaglichkeit der zentrale und wichtigste Aspekt.

Die thermische Behaglichkeit wird beeinflusst von folgenden physikalischen Größen:

  • Höhe der Raumlufttemperatur,
  • Höhe der inneren Oberflächentemperatur raumumschließender Flächen (Wände, Fenster, Decken, Fußböden, Türen) und Einrichtungsgegenstände u.a.m.,
  • An- und Abstrahlungsleistung von Wärme auf den bzw. vom Körper,
  • Abstrahlung und erwärmte Luft durch Heizkörper,
  • Wärmeableitung in Fußbodenoberflächen und Möbel,
  • Strömungsgeschwindigkeit der umgebenden Luft,
  • der relativen Feuchte der Raumluft sowie
  • im Sommer außerdem die Zustrahlung von solarer Energie durch die Fenster.
Ich halte einen Vortrag
Ich halte einen Vortrag

Ob und in welcher Stärke sich diese Größen auf das Behaglichkeitsempfinden des Einzelnen auswirken, hängen von

  • seinem Alter,
  • der Aktivität,
  • dem Gesundheitszustand,
  • der Gewöhnung,
  • der Einstellung und
  • der Kleidung ab.

#Der Wärmehaushalt des Körpers

Thermische Behaglichkeit ist deshalb essentiell, weil wir eine bestimmte Körpertemperatur aufrecht erhalten müssen. Dazu erzeugt unser Stoffwechsel Wärme, die durch Verbrennung der Nahrung mit Hilfe von Sauerstoff entsteht. Die mittlere Körpertemperatur beträgt etwa 36,4 bis 37,7 °C, wodurch der menschliche Körper einem Heizkörper ähnelt, der eine gewisse Wärmeleistung abgibt . Ich verwende bei der Darlegung einzelner Aspekte der thermischen Behaglichkeit eine durchschnittliche Körpertemperatur von 37°C und eine Oberflächentemperatur von etwa 33°C.

Ist die körperliche Aktivität hoch, steigt die Körpertemperatur und damit die insgesamt abgegebene Wärmeleistung. Bei leichter Aktivität sinkt wegen geringerer Körpertemperatur die Wärmeleistung deutlich. Um die Körpertemperatur aufrecht zu halten, entsteht bei leichter Tätigkeit der Wunsch nach einer höheren Umgebungstemperatur, bei schwerer Tätigkeit oder Sport kann es auch ruhig etwas kühler sein.

Aktivität Wärmeleistung in Watt
* leichte Bürotätigkeit bei einer Raumlufttemperatur von 20°C 130
* leichte Haus- und Büroarbeiten im Stehen oder leichten Werkbankarbeiten 150 bis 220
* mittelschwere und schwere Tätigkeit, Sport 300

Zur Aufrechterhaltung der Körpertemperatur gibt der menschliche Körper in beheizten Räumen mal mehr, mal weniger Wärme über folgende Vorgänge ab:

  • Wärmestrahlung des Körpers (33°C) an kühlere, raumumschließende Oberflächen (15 bis 20°C) und Möbelstücke (20°C)
  • Konvektion (kühlere Raumluft erwärmt sich am wärmeren Körper und steigt nach oben)
  • Verdunstung (die Wärme des Wasserdampfes wird mit der Atmung und durch das Schwitzen abgeführt)
  • Wärmeableitung von der Körperoberfläche an Gegenstände, mit denen der Körper in direkter Verbindung steht (Schreibtisch, Werkzeug, Sitzmöbel, Bett, Fußböden, Kleidung etc.)

Die Höhe der Lufttemperatur beeinflusst die Art der Wärmeabgabe des menschlichen Körpers in folgender Weise:

  • Je niedriger sie ist, um so höher ist der Anteil konvektiver Wärmeabgabe der Person,
  • Je höher sie ist, um so größer wird der Anteil der Wärmeabgabe durch Verdunstung über die Atmung und die Haut. Gleichzeitig geht die Wärmeabgabe durch Konvektion zurück.
Oberflächentemperaturen und ungefähre Wärmeleistung eines Menschen

Die Höhe der Oberflächentemperaturen der umgebenden Flächen beeinflusst die Wärmeabgabe des menschlichen Körpers ebenfalls:

  • Je niedriger sie sind (z.B. Außenwand 16°C), um so höher ist der Anteil der Wärmeabgabe durch Wärmestrahlung (37°C) der Person,
  • Je höher sie sind (z.B. Heizkörper, Ofen) , um so geringer wird die Wärmeabgabe durch Wärmestrahlung.

Die Luftfeuchtigkeit in der Raumluft beeinflusst die Wärmeabgabe:

  • Ein hoher Wasserdampfanteil (Schwüle, Feuchte größer 60%) der Raumluft verschlechtert die Wärmeregulation über Atmung und Schwitzen, verbessert aber die Wärmeregulation über Konvektion.

Die Luftbewegung verändert die Wärmeabgabe:

  • eine hohe Luftgeschwindigkeit erhöht die Wärmeabgabe durch Konvektion und schwitzen- das kann positiv aber auch negativ wahrgenommen werden.

Optimale thermische Behaglichkeit könnte als Zufriedenheit mit dem Umgebungsklima beschrieben werden. Da Menschen aber sehr unterschiedlich empfinden, können in engen Grenzen keine allgemein gültigen Behaglichkeitsparameter festgelegt werden. Daher ist es wichtig für die von Störungen der Behaglichkeit Betroffenen, die beteiligten physikalischen Größen zu kennen. Mit diesem Wissen können die erforderlichen Änderungen oder Anpassungen selbst vorgenommen werden, die zur Annäherung an ein optimales Umgebungsklima führen.

#Behaglichkeit und Heizwärmebedarf

Die thermische Behaglichkeit ist eng mit

  • dem im Winter zu deckenden Heizwärmedarf (um behagliche Lufttemperaturen und einen hohen Anteil an Wärmestrahlung zu erreichen) und
  • der im Sommer gewünschten Abkühlung verknüpft.

Da aus beheizten Räumen die zugeführte Wärme immer wieder durch Wärmeableitung und Lüftung) verloren geht, besteht der Heizwärmebedarf bei Anwesenheit von Personen immer. Je nach Außentemperaturen muss in unseren Breiten dafür eine Heizungsanlage mit Wärmepumpe, Brennwertgerät o.ä. die gewünschte Heizwärme bereitstellen.

Diese Heizungsanlage muss leistungsmäßig so dimensioniert sein, dass sie sowohl

  • den Lüftungswärmebedarf (aus dem Luftaustausch entstehender Wärmebedarf) als auch
  • den Transmissionswärmebedarf (aus Wärmeableitung durch Außenwände, Fenster, Decken usw. entstehend) an den kältesten Tagen des Winters decken kann.

Im Sommer muss zufließende Wärme aus der Sonneneinstrahlung und hohen Lufttemperaturen begrenzt werden. Hierbei kann natürliche Klimatisierung zur Abkühlung beitragen. Reicht dies nicht, muss mit Hilfe von Kältemaschinen auf elektrischer Basis gekühlt werden.

#Lüftungswärmebedarf

Lüftungswärmebedarf entsteht im Winter durch die abströnede Raumluft und dem Zustrom kalter Luft von außen

In einer Wohnung haben wir es stets mit einem mehr oder weniger großen Austausch der Raumluft gegen die Außenluft zu tun. Im Winter, wenn warme Raumluft nach draußen verschwindet und kalte Luft nach innen strömt, haben wir einen bestimmten Bedarf an Heizwärme, um die zuströmende kalte Luft zu erwärmen. Denn ist die Luft zu kalt, gibt der Körper eine solch große Wärmemenge ab (durch Strahlung, Konvektion, dass er fröstelt und auskühlt. Die für die Aufheizung der zufließenden Kaltluft bis auf eine behagliche Raumlufttemperatur benötigte Heizwärme nennen die Fachleute Lüftungswärmebedarf.

Lüftungswärmebedarf
Der Lüftungswärmebedarf ist die Wärmemenge, die in einer bestimmten Zeit bei einem hygienisch notwendigen Luftwechsel zur Erwärmung der zugeführten Frischluft (Außenluft) erforderlich ist.

Die Höhe des Lüftungswärmbedarfes lässt sich mit Hilfe des Mindestluftwechsels theoretisch errechnen. Ein Mindestluftwechsel entsteht, da die Luft aus hygienischen Gründen (Wasserdampf, Kohlendioxidüberschuss, Sauerstoffmangel, Staub, Gerüche, Ausgasungen usw.) und zur Vermeidung von Bauschäden (Kondensatbildung, Schimmel, Verfärbungen usw.) immer wieder durch frische Außenluft zu erneuern ist. Im Winter ist der Mindestluftwechsel mit einem Wärmeverlust verbunden, der durch die Heizungsanlage ausgeglichen werden muss. Im Sommer führt der Mindestluftwechsel meist zu einer unerwünschten Erwärmung der Raumluft. Dies kann durch verstärkte Nachtlüftung unterdrückt werden.

Zwar kann der Wärmebedarf für die Lufterwärmung theoretisch errechnet werden, er wird aber nicht mit der in der Praxis dafür aufgewendeten Wärmemenge übereinstimmen. Wieviel Luft tatsächlich ausgetauscht und erwärmt wird, hängt u.a. von zahlreichen, vom Bewohner nicht beeinflussbaren objektiven Faktoren ab. Dabei spielt das Volumen des Hauses, die Außentemperatur, der Wind, die Höhe des Hauses, das Vorhandensein eines Kaminofens (Schornstein!), die Luftdichtheit des Gebäudes u.a.m. eine Rolle. Der Nutzer entscheidet außerdem selbst, wie häufig und in welcher Weise die Fenster geöffnet werden. Der tatsächliche Bedarf an Lüftungswärme kann daher höher aber auch niedriger als der theoretisch errechnete Bedarf sein. Mit der abströmenden Luft geht im Winter immer Wärme verloren – sofern diese nicht durch geeignete Maßnahmen (z.B. eine Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung) zurückgehalten wird.

Der tatsächliche Luftwechsel beeinflusst Behaglichkeitsgrößen, wie die Lufttemperatur, die Strömungsgeschwindigkeit (Zug) und die Luftfeuchtigkeit.

#Transmissionswärmeverlust

Wärme verlässt unsere Häuser nicht nur durch Lüftung, sondern auch durch Wärmeableitung. Dafür benutzen Fachleute den Begriff Transmission. Die nach außen strömende Wärme stellt sich als Verlust dar, daher nennen wir den stetigen Wärmeabtransport auch Transmissionswärmeverlust. Angetrieben wird dieser Verlust durch die Temperaturdifferenz zwischen innen und außen. Eine aufgewärmte Wand Wand würde deshalb in Abhängigkeit von der Außenlufttemperatur stetig kühler werden, sofern ihr nicht immer wieder neue Wärme durch die Heizung zugeführt wird. Wie schnell sich dieser Ausgleich vollzieht, wird von der Dämmwirkung der Wandbaustoffe bestimmt.

Eine kalte Wand mit Temperaturen deutlich unter der Lufttemperatur wirkt wie ein Eisblock und schluckt die vom Körper abgegebene Wärmestrahlung.

Transmissionswärmebedarf
Der Transmissionswärmeverlust führt zu einem Wärmebedarf in der gleichen Höhe. Transmissionswärmebedarf ist also die zu deckende Wärmemenge, die infolge der Wärmeableitung warmer Bauteile wie Wände, Fußböden, Decken, Fenster an die Außenluft entsteht. Diese Wärmemenge muss durch eine aktive (Heizungsanlage) und passive Heizung (Sonne, Körperwärme, elektrische Geräte u.a.m.) in gleicher Höhe wie der Verlust wieder zugeführt werden.
Das Wärmebild zeigt die unter dem Fenster abfließende Wärme eines Heizkörpers
Das Wärmebild zeigt die unter dem Fenster abgehende Wärme eines Heizkörpers

Die Abkühl-Geschwindigkeit von Bauteilen ist u.a. abhängig von der

  • Höhe des Temperaturunterschiedes zwischen innen und außen,
  • Größe der wärmetauschenden Fläche der Bauteile,
  • materiellen Beschaffenheit (Wärmedurchgang (U-Wert) der Wand, Fenster, Decken, Fußböden)
  • Windgeschwindigkeit der Außenluft sowie
  • Anzahl und quantitativen Bedeutung der in den Bauteilen vorhandenen Wärmebrücken.

Ist die Abkühlgeschwindigkeit hoch, sinkt die thermische Behaglichkeit rasch.

#Mein Fazit

  • Die Höhe des Lüftungs-Wärmebedarfes ist abhängig von einem hygienisch bestimmten Mindestluftwechsel und wird durch verbesserte Wärmedämmung kaum beeinflusst.
  • Der Wärmeverlust, der durch Transmission (Ableitung) entsteht, kann durch verbesserte Wärmedämmung der Bauteile jedoch erheblich reduziert werden.
  • Verbesserte Wärmdämmung erhöht die Oberflächentemperaturen, wodurch die thermische Behaglichkeit zunimmt.
  • Bei guter Qualität der Wärmedämmung wirkt die Verringerung des Wärmeabflusses solange, wie die Dämmwirkung nicht nachlässt.
  • Nach heutigem Kenntnisstand verlieren richtig eingebaute Dämmstoffe ihre Dämmwirkung niemals. Und solange wird der von der Heizung zu deckende Transmissions-Wärmebedarf entsprechend niedriger sein.

Autor: fnow