Hausbau und Erneuerung
Ein Hausbau oder eine umfassende Modernisierung ist eine komplizierte und aufwändige Sache, die neben Geld auch Erfahrung und Sachverstand benötigt.
Die meisten Menschen werden im Laufe ihres Lebens – zumindest in ihren Gedanken und Wünschen– mit dem Thema Hausbau in Berührung kommen. Die Vorstellungen vom Wohnen in den eigenen vier Wänden könnten dabei unterschiedlicher nicht sein. In einigen Punkten jedoch finden wir Gemeinsamkeiten: Auf dem Wunschzettel steht behagliches Wohnen bei geringen Betriebskosten ganz oben. Darüber hinaus wünschen wir eine Wohnung, die frei von gesundheitlichen Gefahren und in der es trocken, hell und ruhig ist.
Nicht alle Wünsche lassen sich umsetzen – Kompromisse sind nach dem Wohnungsangebot, der Ergiebigkeit des Geldbeutels und der persönlichen Situation erforderlich. Die schön gelegene Gebrauchtimmobilie z.B., wurde zu einer Zeit errichtet, als das Heizöl noch 11 Pfennig pro Liter gekostet hat. Eine Modernisierung, die einen niedrigen Brennstoffverbrauch und behaglich warme Wände zum Ziel hat, kostet in diesem Fall sehr viel Geld. Oder: Bei einem erschwinglichen Neubau werden die gesetzlichen Mindestanforderungen in allen Punkten gerade so erreicht. Das Grundstück war schon sehr teuer, und schließlich soll auch noch etwas Geld für die Einrichtung bleiben. Manch ein Bauherr ahnt vielleicht schon bei Vertragsabschluss – hier wird in ein paar Jahren nachzubessern sein.
Ich bin der Auffassung, dass bei Hausbau, Wohnungskauf und Modernisierung Geld vor allem in jene Bereiche fließen sollte, die ausschlaggebend sind für Behaglichkeit und gesundes Wohnen, Bauschadensfreiheit und minimierte Betriebskosten. Alle anderen Aspekte sind ohnehin dem Zeitgeschmack und der persönlichen Situation unterworfen oder abhängig von der beruflichen Tätigkeit. Sie werden sich daher im Laufe eines „Hauslebens“ des Öfteren ändern. Die elementaren, grundlegenden Werte bleiben jedoch sozusagen „in Stein gemeißelt“.
Behaglichkeit, gesundes Wohnen, Bauschadensfreiheit und minimierte Betriebskosten sind Begriffe, die untrennbar mit einem der meist diskutiertesten Themen vor und auf der Baustelle sind: Wärmedämmung. Während einige aus einem unbestimmten Gefühl heraus grundsätzlich etwas dagegen haben, geht es in anderen Diskussionen um die Stärke der Dämmschichten, deren Materialien oder die Verarbeitung. Manche sagen gar, Wärmedämmung sei die Wurzel allen Übels, das mit Feuchtigkeit, Schimmelpilz oder erhöhtem Brandrisiko daher kommt. Oder sie sehen darin eine groß angelegte, üble Kampagne der Dämmstoffindustrie.
Unstrittig ist wohl, dass alle Wohnungen in unseren Breiten vor allem dem Schutz vor Kälte oder Hitze, Wind und Regen – kurz der Abwehr unwirtlicher Bedingungen dienen. Und dies erreichten die Menschen in der Vergangenheit bis heute – mit den Mitteln ihrer Zeit – vor allem durch eines: Materialien und Konstruktionen, die nicht aufweichten, die Licht einließen, die die erforderliche Belüftung ermöglichten und die einigermaßen akzeptable Raumtemperaturen sicherten.
#Hausbau und Modernisierung: Behaglichkeit
Heute erwarten wir zu jeder Tageszeit eine behagliche Wohnumgebung – bei welcher Witterung auch immer – und, dass wir uns diese Behaglichkeit auch leisten können. Die Erfüllung dieser Wünsche setzt hohe Anforderungen an die praktische Umsetzung des Bauwerkes, an die Qualität der Planung, die verwendeten Baumaterialien und deren Verarbeitung auf der Baustelle.
Mit einem Hausbau ist in unseren klimatisch anspruchsvollen Breiten ein erheblicher Material- und Herstellungsaufwand verbunden – und nicht zuletzt ein mehr oder weniger hoher Energiebedarf. Energie wird dabei nicht nur während des „Gebäudelebens“ (Brennstoffe, Strom) für behagliche Temperaturen gebraucht. Auch für Materialtransporte während der Herstellung wird Treibstoff, also Energie aufgewendet. Die Handwerker „verfahren“ Sprit während der Herstellung und bei Reparaturen. Der Bewohner benötigt Energie wegen der Entfernung des Grundstücks zur Arbeit, zur Kita, zur Schule, zur Kaufhalle. Es handelt sich hierbei um Verbräuche, die in die Energie- und Kostenbilanz des Gebäudes einfließen müssen. Dies ist ein Sachverhalt, der bestimmte Faktoren, wie zum Beispiel die Brennstoffpreisentwicklung, noch gar nicht berücksichtigt.
In den folgenden Abschnitten möchte ich meine Sicht der Dinge darlegen. Ich möchte den Ursachen für Behaglichkeitsmängel auf den Grund gehen (Informationen) und Wege aufzeigen (Hinweise und praktische Tipps), wie man mit (meistens) vernünftigem Aufwand möglichen Problemen zu Leibe rückt.