Bauteile und Konstruktionen
Wissenswertes über Bauteile und Konstruktionen eines Hauses, die Einfluss auf Energieverbrauch, Behaglichkeit und Bauschadenspotential haben.
Im Wohnungsbau, so scheint es auf den ersten Blick, wird mit einer überschaubaren Menge von Materialien und Konstruktionen umgegangen. Auf den zweiten Blick jedoch erkennen wir jedoch eine riesige Zahl verschiedener, aus einfachen und komplexeren Materialien bestehenden Konstruktionen - und von diesen wieder unterschiedlichste Einbaumöglichkeiten aus hunderten Materialien. Daraus lässt sich erahnen: Das richtige Zusammenspiel und die Ausführungsqualität der Bauteile und Konstruktionen spielen ein wichtige Rolle. Dies gilt umso mehr, je genauer sich bestimmte Bauteileigenschaften einem angestrebtem Idealzustand annähern sollen. So müssen z. B. alle fertiggestellten Bauteile und Installationen eines so genannten Passivhauses bestmögliche Qualität besitzen, damit das Gebäude seinen gewünschten, niedrigen Energieverbrauch bei hoher Behaglichkeit und geringem Bauschadenspotenzial auch erreicht. Leider stimmen Prognose und Realverbrauch nicht immer überein, was auf Planungs- und Ausführungsmängel zurückzuführen ist.
Nach meinem Eindruck, ist die überwiegende Zahl der Baumängel auf fehlerhaften Einbau bei Nichtbeachtung der Verarbeitungsvorschriften der Materialien zurückzuführen. Zahlreiche Schwächen werden von der unterentwickelten Bereitschaft begünstigt, mitgereichte Dokumente auch zu lesen. Häufig sind den Bauausführenden die Funktionen eingesetzter Bauteile und Konstruktionen nicht klar. Wie will man eine vorgesehene Luftdichtheitsebene sorgfältig, luftdicht und an der richtigen Stelle verlegen, wenn deren Bedeutung nicht verstanden oder akzeptiert wird. Wie will man das dafür geeignete Material einsetzen, wenn die unterschiedlichen Materialeigenschaften nicht verstanden werden. Absolut unentschuldbar ist aber, wenn Fehler mit der Bemerkung zugelassen werden, …“und das haben wir schon immer so gemacht“.
Viele Ungenauigkeiten und Verarbeitungsmängel sind auf die fehlende Bereitschaft zurückzuführen, sich mit neuen Produkten und Technologien zu beschäftigen. (…das haben wir schon immer so gemacht…). Besonders ärgerlich ist solch ein Verhalten der bauausführenden Handwerker, wenn moderne, teure Baustoffe bzw. Elemente angeboten, aber nicht den Verarbeitungshinweisen gemäß eingebaut werden.
Besonders viele Fehler, auch solche mit einem erheblichen Bauschadenspotential, werden im Zusammenhang mit der Ausführung von Wärmedämmungen und der Luftdichtheitsebene gemacht. Bei Bauherren ist die Enttäuschung dann groß, wenn eine erhoffte Einsparung nicht eintritt. Wahrscheinlich haben bestimmte Baumängel eine sachgerechte Funktion gemindert oder gar nicht zugelassen. Sehr ärgerlich ist es, wenn sich durch die Missachtung der Verarbeitungsrichtlinien für Bauteile und Konstruktionen Mängel ergeben, die verschiedene Vorurteile bedienen. So höre ich sehr oft, dass die Außendämmung nichts bringt und Schimmelwachstum innen sowie Algenwachstum außen begünstigt. Fast alle diese negativen Meinungen lassen sich auf fehlendes Verständnis, Verarbeitungsmängel oder falsche Materialwahl zurückführen. Dies wird durch gefährliche Ignoranz begünstigt.
#Zusammenhang von Energieverbrauch, Behaglichkeit und Bauschäden
Natürlich weiß ich, dass die sorgfältige Umsetzung bestimmter Anforderungen zeitaufwendig ist. Umso mehr müssen auch Bauherren ihr Wissen erweitern, um einerseits das nötige Verständnis zu entwickeln, andererseits auch um begründete Forderungen stellen zu können. Nur so gelingt es, das Verständnis der Zusammenhänge zu verbessern, die Einfluss auf Energieverbrauch, Behaglichkeit und Bauschadenspotential haben.
Selbstverständlich kann wegen der Fülle und Komplexität der Thematik nicht jede einzelne und spezielle Variante der Bauausführung auf dieser Webseite aufgeführt werden. Daher konzentriere ich mich auf eine möglichst einfache und praxisnahe Erörterung der wichtigsten Ausführungsmerkmale, aber auch der Fehlerquellen.