Zelluloseflocken, Zellulosefaser
Steckbrief, bauphysikalische Eigenschaften, Anwendungen, Vor- und Nachteile von Zelluloseflocken, Zellulosefasern
| Dämmstoff | Zelluloseflocken |
|---|---|
| schüttfähig | bedingt |
| einblasfähig | ja |
| mattenartig | |
| plattenartig | |
| Kurzcharakteristik | kapillarleitend, sorptionsfähig, gut dämmend, preiswert |
| Anwendung, Eignung, Verarbeitung: | Geschossdeckendämmung zwischen den Balken, Innendämmung; Trennwände; Zwischensparrendämmung; Schüttung, z.B. auf obere Geschossdecke bedingt möglich |
| Einblasgerät notwendig, Verarbeitungsbetriebe sollten als Fachbetriebe gut geschult sein | |
| Abbildung | Zelluloseflocken aus Altpapier Einblasen von Zelluloseflocken (freies Blasen) |
| Video | |
| Handelsname(n) | Isofloc, Klima-Flock, Thermofloc, Warmcell, Climatizer, Termoträ |
| Herstellung, Herkunft | Altpapier, überwiegend nicht verkaufte Zeitungen werden zerkleinert und mit Borsalz vermischt, teilweise unbedrucktes Papier, Rohzellulose |
| stoffliche Eigenschaften | im offen eingebauten Zustand feuchteregulierend (überschüssige Feuchtigkeit wird aus der Raumluft aufgenommen und bei Reduzierung der Raumluftfeuchte wieder an die Luft abgegeben) |
| sorptionsfähig | ja |
| kapillar leitfähig | ja |
| Setzbarkeit | bei Einblasdichte > 55 Kg/m³ besteht Setzungssicherheit bis etwa 3,50 m Höhe |
| Dämmstoffdichte in kg/m³ | 55 |
| Wärmeleitfähigkeit in W/mK | 0,038 – 0,045 |
| U-Wert bei 20 cm Stärke in W/m²K | 0,19 bis 0,225 |
| Diffusionswiderstand my | 3 |
| Wärmekapazität, spezifische in kJ/kgK | 1 |
| Herstellungsenergie kWh/m³ | 210 – 235 |
| Brandschutzklasse | ohne Ummantelungen A1, sonst B2 |
| Angebot, Liefermöglichkeit | in Säcken |
| Risiken | keine bekannt |
| Beständigkeit | mottensicher, da kein tierisches Eiweiß; keine Nahrungsgrundlage für andere Tiere (ausgenommen Holzschädlinge); Material wird zum Nestbau verwendet, daher gut gegen das Eindringen von Tieren schützen; kurze Durchfeuchtungen werden bei diffusionsoffenen Aufbauten problemlos abgebaut; längere Durchfeuchtung vermeiden, da fäulnisgefährdet; durch Borsalzzusatz Schimmelpilzbildung erschwert |
| Entsorgung | recyclingfähig, prinzipiell kompostierbar, aber wegen des hohen Borsalzanteiles problematisch, deponiefähig, keine gesicherten Erkenntnisse über das Verhalten in Verbrennungsanlagen |
| Zulassungs-Nr. bzw. Normen | |
| Vorteile: | hervorragende bauphysikalische Eigenschaften; für diffusionsoffene Dämmkonstruktionen sehr gut geeignet; preiswerter Alternativdämmstoff; überwiegend Recyclingmaterial; Lückenlosigkeit der Wärmedämmung bei fachgerechter Verarbeitung gesichert; guter Anschluss an die angrenzenden Bauteile; bei guter Wärmedämmung recht hohe Wärmespeicherfähigkeit; sorptions- und kapillar leitfähiges Material |
| Nachteile: | hohe Staubemission bei der Verarbeitung; zur Vermeidung von Staubaustritt aus der fertigen Dämmung allseitig fugendichte Abklebungen (siehe Luftdichtheit); atembare Fasern mit ungeklärter Biolöslichkeit; hoher Anteil Borsalz, dadurch Wasserschadstoff mit ungeklärten gesundheitlichen Auswirkungen; Schalungen zum Einblasen notwendig; Kontrolle über Lückenlosigkeit des eingeblasenen Dämmstoffes schwierig, Vertrauensbasis; geringe Schwermetallbelastungen des Dämmstoffes u.a. durch Zeitungsdruck möglich (Volldeklaration verlangen); Frischzellulose kein Recycling-Produkt |
| Preis in EUR für 20 cm Dämmstoffdicke pro m² | |
| weitere Informationen |
Zelluloseflocken aus Altpapier
Einblasen von Zelluloseflocken (freies Blasen)