Fenster und Türen
Alles zu den Funktionen von Fenster und verglasten Türen sowie den energiesparenden Eigenschaften verschiedener Konstruktionen mit Glas
Fenster und Türen erfüllen wichtige Funktionen im Haus. Sie bringen natürliche Belichtung in die Räume, stellen eine Verbindung zwischen dem Inneren eines Hauses und der Umgebung her, dienen der Be- und Entlüftung und nehmen eine gestalterische Gliederungsfunktion wahr. Hochwertige, energiesparende Verglasungen in gut gedämmten Häusern leisten darüber hinaus einen wichtigen Beitrag zur passiven Sonnenwärmenutzung und zur Verminderung des Heizwärmebedarfes.
Fenster und Türen mit Glasanteil können bezüglich ihrer Wärme dämmenden Eigenschaften jedoch auch wesentliche Schwachstellen eines Gebäude darstellen. Diesen Bauteilen sollte daher bei der Begutachtung des energetischen Ist-Zustandes eines Gebäudes und vor Auswahl und Einbau neuer Elemente besondere Aufmerksamkeit zuteil werden.
- U-Wert
- Der U-Wert oder Wärmedurchgangs-Koeffizient ist ein Maß für die Güte der Wärmedämmung eines Bauteils. Der Wert gibt an, wie viel Wärme bei einem Temperaturunterschied von einem Kelvin (ein Grad) pro Zeiteinheit und pro m² eines Bauteils von der wärmeren zur kälteren Seite transportiert wird. Der Wert wird angegeben in W/m²K (Watt pro m² und Kelvin). Es ist eine neue Bezeichnung für den früheren k-Wert. Je kleiner der U-Wert ist, um so besser ist die Wärme dämmende Wirkung.
Bei der energetischen Bewertung bestehender Fenster und Türen ist eine möglichst genaue Bestimmung der U-Werte der Gläser und Rahmen von großem Wert. Nur so ist es möglich, den künftigen Wärmebedarf (Brennstoffbedarf) zu berechnen und die Wirtschaftlichkeit eines Fenster- und Türentausches zu ermitteln. Für die bestehenden Elemente kennen wir jedoch die Parameter meist nicht. Hilfreich ist daher die Inanspruchnahme einer fundierten, anbieterunabhängigen Energieberatung. Hierbei kann der Berater z.B. mittels einer Wärmebildkamera (Infrarot-Thermografie) die energetischen Eigenschaften der auszutauschenden Elemente näherungsweise bestimmen.
Das ist nicht immer einfach und bedarf einiger Erfahrung. Vor allem die Spiegelungen anderer, gegenüberliegender Bauteile (z.B. von Außenwänden) in Verglasungen führen zur Verfälschung der erfassten Oberflächentemperaturen und damit zu einer Falschbewertung der energetischen Qualität (siehe auch Wärmebilder von Verglasungen).
Ist eine messtechnische Erfassung der Eigenschaften nicht möglich, muss nach Abschätzung des ungefähren Alters der Fenster und Türen eine Entscheidung getroffen werden. Manchmal hilft ein Blick auf Gravuren in der Abstandsleiste der Scheiben, aus denen eventuell das Alter oder sogar der U-Wert direkt ersichtlich ist.
Ob diese Werte allerdings die aktuellen Eigenschaften widerspiegeln, ist nicht sicher. Z.B. kann durch Verlust des seinerzeit eingefüllten Edelgases der tatsächliche U-Wert der Verglasung erheblich höher, also schlechter ausfallen. Sind verglaste Bauelemente älter als etwa 20 Jahre, sollten sie im Zuge einer energetischen Sanierung mit gewechselt werden. Sind die Rahmen noch in Ordnung, kann versucht werden lediglich die Verglasung zu tauschen.
Vor dem Kauf einer älteren Immobilie ist Vorsicht geboten, wenn mit Eigenschaften, wie „Isolierverglaste Fenster und Türen“ geworben wird. Davon sollte man sich nicht täuschen lassen, denn "isolierverglast" charakterisiert weder einen bestimmten und schon gar nicht einen niedrigen U-Wert. Leider wird aber im Immobilien-Exposee der Makler häufig ein Kreuzchen bei „Isolierverglasung“ gemacht, obwohl eine differenziertere Betrachtung der Eigenschaften der verwendeten Gläser notwendig wäre. Aber dies verlangt ingenieurtechnische Expertise und die ist teuer.
Immerhin hat sich der heute erreichbare Dämmwert einer Verglasung seit Einführung der so genannten Isolierverglasung in den 1970er Jahren etwa vervierfacht. Bei -10°C Außentemperatur lag bzw. liegt die innen messbare Oberflächentemperatur der ersten Zweischeiben-Isolierverglasungen (auch Thermopane genannt mit einem U-Wert von etwa 2,4 bis 2,8 ) zu den angegebenen Bedingungen (innen/außen) nur bei 9° bis 10°C. Zehn Jahre später erreichen die fortan mit Edelgas gefüllten Zweischeibenverglasungen immer noch keine zufriedenstellenden Werte von etwa nur 13°C. Diese niedrigen Oberflächentemperaturen führen zu gravierenden Behaglichkeitsstörungen, weil die durch Abkühlung fallende Luft vor den Scheiben ein unangenehmes Zuggefühl verursacht. Außerdem entziehen die kalten Oberflächen dem warmen menschlichen Körper Strahlungswärme.
Eine heutige 3-Scheiben-Wärmeschutzverglasung mit einem Ug-Wert von etwa 0,6 W/m²K (auch Klimaschutzglas genannt) erreicht dagegen eine Temperatur der inneren Glasoberfläche von etwa 17,5 °C und kommt damit dem gewünschten Wert des wichtigsten Behaglichkeitskriteriums (siehe „Hohe Oberflächentemperatur von Wand, Fenster, …„) schon recht nahe.
Darüber hinaus beschäftige ich mich noch mit den speziellen Fragen bei Auswahl und Einbau von Haustüren, Rollläden und anderen Verschattungselementen, Dachflächenfenstern und mit den Besonderheiten die bei Wintergärten Berücksichtigung finden sollten.
Und summa summarum?
- Ein heutiges, gutes Fenster wird nicht allein über die Glasqualität charakterisiert. Auch der U-Wert des Rahmens und die Einbauweise (Fenster und Türen richtig einbauen) spielen eine wichtige Rolle.
- Schauen Sie sich die wichtigsten Eigenschaften, Auswahl- und Entscheidungskriterien für Fenster und Türen im Abschnitt „Energiesparende Fenster und Türen auswählen“ genauer an.
- Und wenn der Modernisierungswunsch schon konkrete Formen angenommen hat, ist sicher die "Checkliste Fenstertausch" hilfreich.
- Darüber hinaus beschäftige ich mich noch mit den speziellen Fragen bei Auswahl und Einbau von Haustüren, Rollläden und anderen Verschattungselementen, Dachflächenfenstern und mit den Besonderheiten die bei Wintergärten Berücksichtigung finden sollten.