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Rohrleitungsdämmung

Die Rohrleitungsdämmung in der Heizungstechnik ist ein wichtiger Aspekt, um Energieeffizienz und Kostenersparnis zu gewährleisten. Hier sind einige wichtige Punkte zur Rohrleitungsdämmung in der Heizungstechnik:

#Warum ist Rohrleitungsdämmung wichtig?

  • Energieeffizienz: Durch die Dämmung von Rohrleitungen wird der Wärmeverlust reduziert, was zu einer höheren Effizienz des Heizsystems führt.
  • Kostenersparnis: Durch die Reduzierung des Wärmeverlusts wird weniger Energie benötigt, was zu geringeren Heizkosten führt.
  • Umweltschutz: Durch die Reduzierung des Energieverbrauchs wird der Ausstoß von Treibhausgasen reduziert, was einen positiven Beitrag zum Umweltschutz leistet.

#Gesetzliche Anforderungen

In Deutschland ist die Dämmung von Rohrleitungen in der Heizungstechnik durch das Gebäudeenergiegesetz (GEG) im Paragraphen 69 und Anlage 8 geregelt. Das GEG schreibt vor, dass bestimmte Rohrleitungen in unbeheizten Räumen gedämmt werden müssen. Die Dämmstoffstärke hängt vom Durchmesser der Rohrleitung ab.

§ 69 Wärmeverteilungs- und Warmwasserleitungen sowie Armaturen (1) Werden Wärmeverteilungs- und Warmwasserleitungen sowie Armaturen erstmalig in ein Gebäude eingebaut oder werden sie ersetzt, hat der Bauherr oder der Eigentümer dafür Sorge zu tragen, dass die Wärmeabgabe der Rohrleitungen und Armaturen nach Anlage 8 begrenzt wird.

(2) Der Eigentümer eines Gebäudes hat dafür Sorge zu tragen, dass die Wärmeabgabe von bisher ungedämmten, zugänglichen Wärmeverteilungs- und Warmwasserleitungen, die sich nicht in beheizten Räumen befinden, nach Anlage 8 begrenzt wird.

In der Anlage 8 des GEG (zu den §§ 69 und 70) sind die Anforderungen an die Wärmedämmung von Rohrleitungen und Armaturen wie folgt dargestellt:

Wärmeverteilungs- und Warmwasserleitungen sowie Armaturen sind bezogen auf eine Wärmeleitfähigkeit von 0,035 W/mK wie folgt zu dämmen:

Leitungen und Armaturen Mindestdicke der Dämmschicht
Innendurchmesser von bis zu 22 mm 20 mm
Innendurchmesser von mehr als 22 mm bis 35mm 30 mm
Innendurchmesser von mehr als 35 mm und bis zu 100 mm wie Innendurchmesser
Innendurchmesser von mehr als 100 mm 100 mm
in Wand- und Deckendurchbrüchen, im Kreuzungsbereich von Leitungen, an Leitungsverbindungsstellen oder bei zentralen Leitungsnetzverteilern 1/2 der Dicke nach den Punkten 2 bis 5
in Bauteilen zwischen beheizten Räumen verschiedener Nutzer (nach dem 31.01. 2002) 1/2 der Dicke nach den Punkten 2 bis 5
in einem Fußbodenaufbau 6 mm
an Außenluft grenzen 2 mal die Dicke nach den Punkten 2 bis 5
in beheizten Räumen oder in Bauteilen zwischen beheizten Räumen eines Nutzers keine Mindestdicke
Warmwasserleitungen bis zu einem Wasserinhalt von 3 Litern, die weder in den Zirkulationskreislauf einbezogen noch mit elektrischer Begleitheizung ausgestattet sind (Stichleitungen) keine Mindestdicke

Für Kälteverteilungs- und Kaltwasserleitungen gelten nach § 70 in der Anlage 8 spezielle Regelungen.

Materialien für die Rohrleitungsdämmung
Polyurethan-Schaum Polyethylen-Schaum
geschäumtes geschlossenzelliges Polyurethan, wasserabweisend, widersteht Feuchtigkeit, WLG 0035, Temperatureinsatzbereich: -20°C bis + 115°C, Brandverhalten: B2, normal entflammbar nach DIN 4102, Bögen und T-Stücke sind verfügbar, relativ teuer geschäumtes, geschlossenzelliges Polyethylen, DIN 1988-200, schrumpft geringfügig am Rohr durch Erwärmung, preiswert, WLG 0035, Bögen und T-Stücke sind nicht verfügbar, Brandklasse: normal entflammbar Klasse E nach DIN EN13501-1, Temperatureinsatzbereich: bis 85° C max
Mineralwolle Kautschuk-Schaum
auch für Solarleitungen geeignet, druckbelastbar, formstabil, WLG 035, schallabsorbierend, wasserabweisend, kostengünstig, Formstücke T-Stück, 90°-Bogen, Baustoffklasse A2 nichtbrennbar DIN 4102-1, sd > 100 m DIN 52615, Schmelzpunkt > 1000 °C DIN 4102-17 auch für Solarleitungen geeignet, -50°C bis +150°C, UV-beständig, ideal für den Außenbereich, feuchtigkeitsresistent, geschlossenzellige Struktur verhindert Tauwasserbildung, schützt vor Korrosion, einfache Montage, auch in komplexen Installationen, gut für Rohrbögen geeignet, Baustoffklasse B/BL-s3, d0, recht teuer

#Dämm-Material für die Baugruppendämmung

Auch Umwälzpumpen, Heizkreisverteiler, Schieber und andere Bauteile und -gruppen benötigen Wärmedämmung.

  • PE-Schaum-Wickelband für sehr enge Bereiche
  • Dämmschalen für Absperrschieber aus Schaumpolystyrol
  • spezielle Dämmschalen für Baugruppen zur Verteilung von Wärme
  • spezielle Dämmschalen für Umwälzpumpen

#Wie wird die Rohrleitungsdämmung angebracht?

Die Rohrleitungsdämmung kann auf verschiedene Arten angebracht werden. In der Regel werden die Dämmstoffe in Form von Rohrschalen oder -manschetten um die Rohrleitung gelegt und mit den Klebeband oder Kabelbindern fixiert. Wichtig ist, dass die Dämmschale eng auf dem Rohr sitzt und so keine Hinterlüftung zulässt. Die Stöße müssen ausreichend press sitzen. Bei Dämmstoffen, die zum Schrumpfen neigen (z.B. PE-Dämmschalen) muss gelegentlich nach gearbeitet werden.

#Mein Fazit

  • Es ist wichtig, die richtige Dämmstärke für die jeweilige Rohrleitung zu wählen, um eine optimale Dämmwirkung zu erzielen.
  • Bei der Auswahl des Dämmmaterials sollte auf geringe Wärmeleitfähigkeit des Dämmstoffes und ausreichende Temperaturbeständigkeit geachtet werden (besonders bei Rohrleitungen in thermischen Solaranlagen).
  • Die Rohrleitungsdämmung sollte regelmäßig auf Beschädigungen überprüft werden, um sicherzustellen, dass sie ordnungsgemäß funktioniert.

Autor: now