Schimmel nach baulichen und gestalterischen Veränderungen
Beispiele für Schimmelbefall nach gestalterischen oder baulichen Veränderungen, der ärgerlich aber vermeidbar ist, wenn die möglichen Ursachen und Zusammenhänge im Vorfeld bekannt sind.

1. Wurden neue Fenster eingebaut?
Wenn ja, dann funktioniert die natürliche Lüftung über die Fensterfugen im Winter nicht mehr. Ohne vorhandene Lüftungsanlage sollten Sie in der kalten Jahreszeit, wenn Sie daheim sind, auch bei regnerischem Wetter öfter (mindestens 4 bis 6mal), stoßweise (Fenster voll geöffnet) und kurz (max. 5 min) lüften!
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2. Hatten Sie vor dem Einbau einer Zentralheizung einzelne Öfen?
Wenn ja, dann funktioniert im Winter wahrscheinlich die natürliche Lüftung der Wohnräume infolge des weggefallenen Schornsteinzuges nicht mehr. Sie sollten Lüften, wie in 1. dargestellt. Der Einbau von Abluftventilatoren in Küche und Badezimmer ist empfehlenswert. Die Küchendunsthaube leistet nur dann einen Beitrag, wenn es sich um eine Ablufthaube handelt und diese auch länger nachlüftet (20 min).
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3. Haben Sie mit kunststoff-beschichtete Tapeten renoviert, das Bad raumhoch gefliest, PVC-Fußbodenbelag verlegt?
Wenn ja, dann funktioniert die kurzzeitige Wasserdampfaufnahme der renovierten Oberflächen wahrscheinlich nicht mehr richtig. Die Raumluftfeuchtigkeit steigt jetzt schneller auf bedenkliche Werte (>55%) als zuvor. Es kommt eventuell schon zur Kondensation von Wasserdampf auf bisher unkritischen Flächen. Sie sollten nach dem Kochen, Duschen, Waschen unbedingt so wie in 1. dargestellt lüften. Jedes mal nach dem Einströmen der Kaltluft muss sich die Luft aufheizen können. Der Einbau von Abluftventilatoren in Küche und Badezimmer ist, wie unter 2. erwähnt, empfehlenswert.
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4. Haben Sie jetzt niedrigere Temperaturen im Schlafzimmer?
Wenn ja, beachten Sie bitte, dass die Wasserdampfaufnahme kälterer Luft geringer ist als die wärmerer Luft. Halten Sie deshalb die Türen zu kühlen Räumen dicht geschlossen. Leiten Sie keine wärmere Raumluft, z.B. am Abend, in das Schlafzimmer. Heizen Sie das Schlafzimmer am Morgen bis auf mindestens 16°C, wenn sie in der Nacht die Kippstellung genutzt haben. Lüften Sie danach mit weit geöffneten Fenster für 5 Minuten, auch wenn es regnet. Heizen Sie danach wieder ein wenig. Lüften Sie (5 min) erneut. Idealerweise wiederholen Sie diesen Vorgang 3-4 mal. Schließen Sie Fenster und Türen und stellen Sie die Temperatur im Schlafzimmer auf 16 °C bis 18 °C ein (Thermostatventil Stufe 1,5 bis 2).
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5. Nutzen Sie im Winter überwiegend die Kippstellung der Fenster?
Bei der Kippstellung ist die Lüftungswirkung ohne Durchzug meist gering, aber der Energieverlust groß. Mieter müssen dann im Rahmen der Heizkostenabrechnung mit deutlich höheren Kosten rechnen. Der fensternahe Bereich (Laibung, Sturz, Sohlbank) kühlt stark aus. Nach dem Schließen des Fensters steigt dort die Oberflächenfeuchte bis zur eventuellen Kondensation an. Vermeiden Sie daher im Winter unbedingt die Kippstellung, ausgenommen im Schlafzimmer in der Nacht. Nutzen Sie weit geöffnete Fenster.
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6. Haben Sie neue Möbel angeschafft?
Neue Möbel haben oft Kunststoffbeschichtungen. Die kurzzeitige Wasserdampfaufnahme ist dadurch behindert. Es kommt zu einem Anstieg der Luftfeuchte, weil es weniger Speicherkapazität gibt. Sie müssen daher öfter erwärmte Luft weg lüften. Neue Möbel stehen auf geschlossenen Borden. Die Zirkulation hinter der Rückwand geschlossener Schränke kann stark behindert sein. Stellen Sie diese Möbel nicht an schlecht gedämmte, also kalte Außenwände. Ist dies unvermeidbar, stellen Sie die Möbel auf einzelne Füße. Lassen Sie einen Abstand zu einer Außenwand von wenigstens 10 cm.
ausführlich bei energytools.de: Ein Eimer Wasser täglich; Hilfreiche Hygrometer
7. Haben Sie Ihre Möbel umgestellt, lange Vorhänge angebracht?
Wahrscheinlich haben Sie durch das Umstellen die Luftströmungen im Raum verändert. Auch in den Raumecken wird eine geringe Zirkulation benötigt. Vorhänge und dichte Gardinen verhindern diese Zirkulatin. Lang gestreckte Heizkörper können helfen.
ausführlich bei energytools.de: Lüften lernen, Tipps; Lüftungsanlagen; Heizkörper
8. Nutzen Sie Luftbefeuchter oder Verdunstungsgefäße am Heizkörper?
Kontrollieren Sie Ihre Luftfeuchtigkeitswerte mit einem Hygrometer (optimal 35 % bis 55 %). Nehmen Sie Luftbefeuchter außer Betrieb. Auch Verdunstungsgefäße, z.B. an Heizkörpern, sind nicht notwendig. Die Luft ist nicht zu trocken, sie hat aber Staubpartikel, die durch die Konvektion der Heizkörper immer wieder verwirbelt und dadurch eingeatmet werden. So kann ein Gefühl der Trockenheit im Rachen entstehen. Trinken Sie lieber etwas mehr.
ausführlich bei energytools.de: Hilfreiche Hygrometer, Ein Eimer Wasser täglich
9. Sind neue Pflanzen, insbesondere feuchtigkeitsliebende, dazugekommen?
Auch Pflanzen erhöhen die Luftfeuchtigkeitswerte. Wenn Sie einen Zusammenhang vermuten (Hygrometer beobachten!), sollten Sie sich von den guten Stücken trennen.
⇒ Lesen Sie Hilfreiche Hygrometer
10. Haben Sie ein Aquarium angeschafft oder warmwasserliebende Fische eingesetzt?
Aus größeren Aquarien mit Warmwasser liebenden Fischen verdunsten pro Tag bis 1,5 Liter Wasser, die bei offenen Türen in alle Räume der Wohnung als Wasserdampf verteilt werden. Lüften Sie den Raum, in dem das Aquarium steht, häufiger und intensiver. Lassen Sie die Türen zu weiteren Räumen geschlossen.
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11. Bemerken Sie neuerdings einen merkwürdigen Geruch nach keimenden oder faulenden Kartoffeln und Keller, z.B. wenn sie nach Hause kommen?
Für einen erdigen, muffigen Geruch sind so genannte MVOC verantwortlich. Das sind flüchtige organische Substanzen, die der Schimmel und mit ihm lebende Bakterien beim Wachstum produziert. MVOC’s sind auch ein Frühindikator für verdecktes Schimmelwachstum hinter oder in Schränken, hinter Verkleidungen oder falsch angebrachten Innendämmungen.
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