Wärmegedämmte unterste Geschossdecke

Die Dämmung der unteren Geschossdecke (Kellerdecke) ist von großer Bedeutung für die Behaglichkeit der Bewohner im Erdgeschoss. Das gilt für den Neubau wie für die Sanierung.

#Worum geht es?
Wärmestrom durch die unterste Geschossdecke

Bei der Wärmedämmung der untersten Geschossdecke geht es darum, den Wärmestrom der darüberliegenden, beheizten Räume in unbeheizte Räume nach unten zu unterbinden. Damit lässt sich die Oberflächentemperatur der Decke ohne aktive Wärmezufuhr erhöhen, sodass mit guten Behaglichkeitswerten gerechnet werden kann.

kaum gedämmte unterste Geschossdecke

Eine zu niedrige Oberflächentemperatur am Boden wird vermieden, so dass sich kaum kühle Luftströmungen herausbilden können und eine kalte Luftschicht ("Kaltluftsee") verhindert wird (siehe auch Behaglichkeitsmängel). Das wird im Neubau durch geeignete wärmgedämmte Konstruktionen und qualitativ hochwertiger Ausführung heute nahezu vollständig erreicht, sofern auch die Außenwände und Fenster eine entsprechend hochwertige Dämmung aufweisen.

Im Falle der Sanierung müssen allerdings Kompromisse eingegangen werden, da nicht alle Flächen der untersten Geschossdecke in die Wärmedämmmaßnahme einbezogen werden können. Denn die nachträgliche Dämmung reicht weder bis an die äußeren Geschossdeckenauflager heran, noch gelingt es Wärmebrücken zu kompensieren, die durch Durchdringungen (Schornsteine) und Kellerinnenwände gebildet werden. Eine zusätzliche Dämmung kommt grundsätzlich nur in Frage, wenn die Geschossdecke selbst und alle Auflagerbereiche der Decke trocken sind.

Fußbodenaufbau mit geringem und mit verbessertem Dämmwert

Die Dämmung der untersten Geschossdecke (Kellerdecke) ist meist einfach und kann preiswert selbst erledigt werden. Beim Neubau wird eine Dämmschicht auf die Betonrohdecke bzw. in der Decke (Holzbalkendecke) verlegt. Auf die Rohdecke werden plattenartige Dämmstoffe der Wärmeleitfähigkeitsgruppe 040 oder besser in einer Mindesthöhe von etwa 12 cm aufgelegt. Darüber erfolgt der Fußbodenaufbau wie er z.B. für eine Fußbodenheizung erforderlich ist. Bei anderer Heizwärmeverteilung wird der lastverteilende Estrich (Schicht aus Beton, Anhydrit) über der Dämmschicht verlegt. Im Randbereich ist auf die präzise Ausführung eines ausreichend bemessenen Randdämmstreifens zu achten. Dieser Dämmstreifen (überwiegend wird PE-Schaum angewendet) soll einerseits die Schallübertragung vom Estrich in die Wand verhindern (Trittschalldämmung), andererseits muss die Wärmeableitung aus dem aufgeheizten Estrich (Fußbodenheizung) in die umgebenden Wände unterbunden werden. Randdämmstreifen werden heute mit einer Stärke von 8 bis 10 mm eingesetzt. Bei monolithischer Bauweise ohne Wärmedämmverbundsystem und Fußbodenheizung ist diese Stärke für die Unterbrechung der Wärmebrücke zu gering, wie man aus Wärmebildern (Markierung 2) schlussfolgern kann. Bei einem Wandaufbau mit Wärmedämmverbundsystem (WDVS), der bis unter die Bodenplatte reicht, und richtig ausgebildeter Frostschürze ist die geringe Dicke jedoch ausreichend.

deutlich sichtbare Wärmebrücke im Bereich der untersten Geschossdecke (2)

Bei der Erneuerung sind Bauten mit Keller und die Bauweise mit Bodenplatte zu unterscheiden. Ist ein Keller vorhanden kann in der Regel von unten gedämmt werden, was bauphysikalisch in etwa einer Außendämmung entspricht. Eine Dämmung von oben, also von der Raumseite aus, ist im Sanierungsfall aufwändiger, da sich die Höhen im Raum ändern oder/und eine neue Nutzschicht aufgebaut werden muss. Bei Bauten ohne Keller kommt man nicht an diesen Arbeiten vorbei.

Schimmelbefall wegen schlecht gedämmter unterer Geschossdecke

Eine zusätzliche Dämmung der untersten Geschossdecke sollte immer dann in Erwägung gezogen werden, wenn

  • die betreffende Decke die Grenzfläche des beheizten zum unbeheizten Teil (meist Keller) des Hauses darstellt
  • die Wohnung im Verhältnis zu vergleichbaren anderen Wohnungen erhöhte Heizkosten aufweist,
  • es fußkalt ist (Oberflächentemperatur unterhalb von 17°C bei einer Raumtemperatur um 21°C),
  • und/oder das Gebäude vor 1995 nach den damals geltenden Wärmeschutzverordnungen errichtet wurde.

Welche Bedeutung eine wärmegedämmte unterste Geschossdecke für die Energiebilanz hat, kann an Hand der U-Werte aus der Tabelle typischer Kellerdecken ermittelt werden. Es zeigt sich, dass Decken der Jahre bis 1980 nur U-Werte um 1 W/m²K aufweisen. Gegenüber einer heute üblichen Konstruktion mit einem U-Wert um 0,25 W/m²K resultiert daraus ein vierfach höherer Wärmestrom, der mit entsprechend niedrigen, unbehaglichen Oberflächentemperaturen („kalte Füße“) verbunden ist.!

#U-Werte typischer unterer Geschossdecken (Kellerdecke) nach Baujahr

Typische Kellerdecken Baujahr U-Wert in W/(m²K) ca.
Holzbalkendecke mit Sand oder Schlackeschüttung vor 1948 1,1
Holzbalkendecke mit Schlackeschüttung (ganzer Windelboden) vor 1948 0,9
Gemauerte Kappendecke oder Betonkappendecke mit Sandschüttung 1850 bis 1960 1,0 bis 1,4
Gewölbedecke mit Sand- oder Schlackeschüttung, Dielung 1850 bis 1945 1,0
Hohlsteindecken (Stahlsteindecke, Bimshohlköperdecken mit Sand- oder Schlackeschüttung, Dielung 1949 bis 1978 0,8 bis 1,4
Stahlbetondecke mit 5 cm Sand- oder Schlackeschüttung, Dielung 1870 bis 1950 1,2
Stahlbetondecke mit Trittschalldämmung, 1cm Mineralwolle, Estrich 1949 bis 1960 1,5
Stahlbetondecke mit Trittschalldämmung, 2,5cm Polystyrol, Estrich 1960 bis 1980 1
Ur-Zustand plus 12 bis 14 cm Zusatzdämmung unter der Decke heute kleiner 0,25

Der Gesetzgeber hat für die Dämmung von Decken gegen unbeheizte Räume einem U-Wert von 0,30 W/m²K vorgegeben. Die Einhaltung dieses Wertes verlangt eine Mindestdämmstoffstärke von etwa 12 cm. Dies gilt allerdings nur für Erneuerungen und Umbauten. Eine nach den Mindestanforderungen der KfW-Förderbank geförderte Maßnahme verlangt sogar einen U-Wert von 0,25 W/m²K, was einer äquivalenten Dämmstoffstärke von ca. 14 cm mit Dämmstoffen der Wärmeleitfähigkeitsgruppe WLG 040 entspricht.

Nachträgliche Wärmedämmung der unteren Geschossdecke von unten

Die überwiegend angewandte Methode der Geschossdeckendämmung, vor allem bei massiven Decken, ist die Wärmedämmung von unten. Dabei wird ein Wärmedämmstoff von unten möglichst ganzflächig durch Klebung und ggf. mit Dübeln an der Decke angebracht. Als geeignete Dämmstoffe mit etwa der gleichen wärmedämmenden Wirkung kommen in Frage:

Dämmplatten aus Mineralwolle mit einer diffusionsoffene Vlieskaschierung
  • biegesteife Dämmstoffe, wie Platten aus Schaumpolystyrol oder Polyurethanschaum bei glatten Decken,
  • vlies-kaschierte Mineralwolleplatten bei raueren Decken,
  • Holzfaser- und Holzweichfaserplatten bei glatten bzw. raueren Decken,
  • einblasfähige Dämmstoffe, wie Zellulose, bei Vorhandensein einer geeigneten, verlorenen Schalung für zerklüftete Decken mit Rohren usw.

Die Eignung der Dämmstoffe für die wärmegedämmte unterste Geschossdecke hängt in starken Maße von der Beschaffenheit der Decke und möglichen Ein- und Aufbauten ab. So eignen sich plattenartige, biegesteife Dämmstoffe bei einer zerklüfteten Decke, auf der zahlreiche Rohren, Kabelkanäle usw. angebracht sind, weniger. In einer solchen Situation helfen Wärmedämmungen, die durch das Einblasen in eine Schalung erstellt werden. Bitte beachten Sie jedoch, dass Armaturen, Pumpen, Absperrhähne, Abzweigdosen sich nicht für eine vollständige Einhausung durch den Deckendämmstoff eigen. Auch Kaltwasserleitungen bleiben wegen der möglichen Kondensatbildung besser außerhalb der Dämmschicht. Doch Achtung: Es entsteht Frostgefahr, wenn die unterste Geschossdecke gut gedämmt wird, weil dadurch die Raumtemperatur im Keller absinkt.

Dagegen können Heizungsrohre und Warmwasserleitungen sehr effektiv in die Deckendämmung einbezogen werden, sofern keine Armaturen enthalten sind.

Wie bei allen anderen Flächendämmungen auch, muss der Dämmstoff dicht angebracht und lückenlos verlegt werden, so dass eine Unter- bzw. Durchströmung des Dämmstoffes mit Kellerluft unterbleibt. Das gilt auch für die mit dem Dämmstoff eingehausten Wasserrohre, Abwasserleitungen und elektrischen Kabelkanäle.

Folien, gleich welcher Art, gehören nicht in, auf oder unter die wärmegedämmte unterste Geschossdecke. Bei mangelhafter Luftdichtheit der zu dämmenden Geschossdecke (z.B. bei Holzbalkendecken) gehört eine luftdichtende Ebene auf die warme Seite der Konstruktion, also auf den Fußboden des Raumes über der Geschossdecke.

Bei Holzbalkendecken ergeben sich konstruktionsbedingt verschiedene Varianten der Geschossdeckendämmung. Eine mögliche Lösung besteht darin, die Nutzschicht der Konstruktion (meist Dielung) zu öffnen und die Füllmassen über dem Einschub durch Wärmedämmstoffe zu ersetzen. Da es sich bei den Füllmassen meist um sehr trockene schwere Sande, Lehm oder Schlacken handelt, wird das Herausheben zu einer staubigen Angelegenheit. Der Schallschutz der Decke würde sich durch den Austausch des schweren gegen leichteres Material (Dämmstoff) verschlechtern. Dies ist im eigenen Wohnhaus aber meist kein Problem. Als Dämmstoffe für eine Zwischenbalkendämmung kommen neben Mineralwolle vor allem schütt- oder einblasfähige Dämmstoffe in Frage.

Dämmung der untersten Geschossdecke von oben mit Zelluloseflocken, geschüttet
#Wärmegedämmte unterste Geschossdecke: von oben

Eine weitere Möglichkeit besteht darin, die Holzbalkendecke von oben zu dämmen. Sofern die Raum- und Brüstungshöhen sowie die unveränderlichen Einbauten, wie Türen, nicht dagegen sprechen, ist die Dämmung von oben eine gute Lösung. In diesem Falle kann der vorhandene Fußboden (z.B. Dielung) verbleiben. Eine einfache und effiziente Lösung besteht darin, Holzfaserdämmplatten zu verlegen, die anschließend einem schwimmenden Estrich aus OSB-Platten erhalten. Eine Dämmung von unten ist ebenfalls möglich, ohne zusätzliche Eingriffe in die Holzbalkendecke jedoch nicht zu empfehlen. Hierbei ist die Herstellung einer luftdichtenden Ebene auf der warmen Seite unerlässlich.

Dämmung von Gewölbekappen mittels streifenförmigen Dämmstoffabschnitten

Bei Gewölbedecken ist der handwerkliche Aufwand zur Wärmedämmung von unten deutlich erhöht. Es ist darauf zu achten, dass die Stahlträger der Gewölbedecke in die Dämmmaßnahme in ausreichender Stärke einbezogen werden.

Wärmedämmung einer Gewölbedecke mit Streifen von Mineralwollematten

Eine weitere Möglichkeit zur Dämmung von Gewölbedecken bei gleichzeitiger Nivellierung der Gewölbeform besteht darin, eine vorher angebrachte Unterkonstruktion mit Zelluloseflocken auszublasen.

#Mein Fazit

  • Die richtige Dämmung im Neubau als auch die nachträgliche Dämmung im Altbau sind wichtige Maßnahmen zur Verbesserund der Behaglichkeit und zur Heizenergieeinsparung. Die Ausführung wird im massiven Neubau überwiegend von oben auf der Rohdecke erfolgen.
  • Bei der nachträglichen Wärmedämmung in Altbau wird vorwiegend von unten gedämmt.
  • Bei Holzbalkendecken kann die Dämmung von oben, von unten, oder im Einschub vorgenommen werden. Wichtig ist dabei die Luftdichtheit, sodass keine Raumluft in die Konstruktion eindringen kann.

#Fragen und Antworten

Frage: Unter den Dielen im Wohnzimmer befindet sich eine Ascheschüttung. Auf die Dielen wurde vor Jahren Parkett verlegt. Ich möchte gern den Fußboden isolieren, da er sehr fußkalt ist. Der Raum ist jetzt nur 2,18 m hoch.

Antwort: Die Asche- bzw. Schlackeschüttung der Holzbalkendecke muss wohl entfernt werden, denn ein zusätzlicher Fußbodenaufbau ist bei 2,18 m Deckenhöhe sicher nicht erwünscht. Sie müssten immerhin mit 8 bis 10 cm Auftrag rechnen, um eine den Aufwand lohnende Wärmedämmung zu erzielen. Dabei würden etwa 4-5 cm auf den Dämmstoff (z.B. PU-Schaumelemente), 25 bis 30 mm auf einen neuen Trockenestrich und noch einmal etwa 15 mm für eine Nutzschicht aufgetragen. Eine machbare Variante ohne Verringerung der Deckenhöhe verlangt die Entfernung der Asche- bzw. Schlackeschüttung, also auch die Herausnahme des Parketts und der Dielung. In die Hohlräume zwischen den Balken kann anschließend ein Dämmstoff einlegt (Mineralwolle) oder eingeblasen (Zellulose) werden. Nach dem Einbringen der Dämmung kann eine Schicht aus OSB-Platten (Holzspan) aufgeschraubt werden, bevor die neue Nutzschicht eingebaut wird. Während der zusätzliche Fußbodenaufbau bei entsprechender Dämmstoffhöhe eine unterbrechungsfreie Dämmung ermöglicht (bei vergleichbarer Dämmstoffstärke ergeben sich bessere Dämmwerte), ermöglicht sich beim Ersatz der jetzt vorhandenen Schlackeschüttung durch einen Dämmstoff die gleiche Fußboden bzw. Deckenhöhe. Damit würden auch keine Änderungen der Türhöhen notwendig.


Frage: Mein Haus wurde 1974 gebaut. Die Kellerdecke möchte ich mit 6omm Polystyrol-Hartschaumplatten dämmen. Ist das für den U-wert ausreichend und benötige ich für den Tankraum bzw, Heizungsraum besonderes Material? Es handelt sich um eine Betondecke.

Antwort: Einen nach den gültigen Vorschriften akzeptierten U-Wert (0,30 W/m²K) erreichen Sie mit 6 cm Polystyrol-Hartschaum wahrscheinlich noch nicht, aber das hängt von Deckenaufbau über der Betondecke ab. Auf der sicheren Seite sind Sie, wenn Sie die Dämmstoffstärke auf 100 mm erhöhen. Der Aufwand bei der Montage ist in etwa der gleiche, die Mehrkosten sind überschaubar. Bezüglich der Anforderungen zum Brandschutz ist die Bauordnung Ihres Bundeslandes maßgebend. Polystyrol-Hartschaum fällt nach DIN in die Brandschutzklasse B1, ist also schwer entflammbar. In einer Konstruktion mit Beton wird die Feuerwiderstandsdauer F30 (30 Minuten) sicher erreicht. Wenn Ihre Landes-Bauordung das für Einfamilienhäuser zulässt, sollte dem Einsatz des Materials, auch im Heizraum, nichts im Wege stehen. Hinweisen möchte ich noch darauf, dass bei der Dämmung der Decke über dem Heizraum oftmals keine Einsparungen feststellbar sind. Gerade von Heizungsanlagen (einschließlich der Rohrleitungen und Armaturen!) die noch nicht optimal gedämmt sind, wird soviel Wärme abgeben, dass es dort so gemütlich ist wie in der Wohnstube. In diesem Fall: Dämmen Sie die Decke und die Verlustbringer der Heizungsanlage.


Frage: Ich bin bei der Recherche nach dem "richtigen" Dämmmaterial für die Kellerdecke unseres Hauses, Baujahr 1963. Ich schaue und höre mich schon eine Weile um. Ich tue mich jedoch schwer bei der Auswahl des passenden Dämmstoffes für die Kellerdeckendämmung. Die Auswahl an Produkten ist unglaublich groß. Konkrete Hilfestellungen oder Produktfinder habe ich jedoch nicht finden können. Es geht um die Dämmung der Decken der Garage, der Kellerräume (in einem der Räume befindet sich eine Sauna) und der Waschküche, die sich im Erdgeschoss des Hauses befinden. Darüber befindet sich der Wohnbereich. Die Decken im Kellergeschoss haben allesamt Unterzüge, die mal längs und mal quer verlaufen. In jedem der Räume in eine andere Richtung. Der Beton ist weiß gestrichen. Die Laibungen der Unterzüge laufen konisch nach oben an die Decke. Die Flächen zwischen den Unterzügen sind allesamt unterschiedlich breit - von 32 bis 110 cm. Der aktuelle Plan wäre die Anbringung von Fassadendämmplatten EPS WDV grau 032 in 80 mm. Anbringung mit Kleber und Dübeln. Zuvor wird eine Haftbrücke aufgetragen. Die spaltartigen Zwischenräume zu den Unterzügen hin werden ausgeschäumt. In manchen Räumen wird die Decke gespachtelt (mit Netz/Armierungskleber) und gestrichen. In der Garage und Werkstattraum bleibt die Oberfläche der Platten unbehandelt. Anfänglich hatte ich das Produkt BauderPIR DAL in der engeren Wahl. Unter Umweltaspekten scheint mir das Produkt jedoch fragwürdig. Und die unterschiedlichen Räume - Garage, Kellerraum mit Sauna, Waschküche , Heizungsraum und Werkstattraum - verträgt vermutlich keine Dämmung mit alukaschierten Dämmelementen. Am ansprechendsten fand ich Tektalan oder Heraklith oder Fibrolith. Der örtsansässige Baustoffhändler riet mir jedoch davon ab - wäre nicht das Richtige für die Räume. Für Meinungen und Ratschläge bin ich dankbar - so eine Dämmung macht man ja hoffentlich nur einmal und dann richtig.

Antwort: Ihre Frage möchte ich zunächst mit wenigen allgemeineren Aussagen beantworten. Dämmschichten müssen möglichst lückenlos verlegt werden. Es sollten keine Wärmebrücken zurückbleiben. Der Einbau sollte so erfolgen, dass der Dämmstoff in der Übergangsfläche zum zu dämmenden Bauteil nicht mit Raumluft hinterspült werden kann. Und schließlich sollte der Dämmstoff in der optimalen Stärke angebracht werden. Daneben sind Aspekte des Brandschutzes zu beachten.\r\nZu Ihrem bisherigen Plan: Die Verwendung von Schaumpolystyrol in der Wärmeleitfähigkeitsgruppe 032 zeigt ein sehr gutes Preis-Leistungsverhältnis, die Montage ist einfach, das Material ist biegesteif und leicht zu bearbeiten. Zum Ablängen und Winkel schneiden eignet sich eine Hitzdraht-Schneidgeräte. Als Montagekleber macht sich PU-Schaum ganz gut. Das anschließende Verfüllen der Schlitze und Hohlräume mit PU-Schaum ist eine wirksame Methode zur Schaffung lückenloser Dämmschichten. Lassen Sie bei der Montage die Schlitze ruhig etwas breiter ausfallen, damit diese sich ausreichend tief mit PU-Schaum verfüllen lassen. Achten Sie auch darauf, dass insbesondere an den Rändern zu Unterzügen bzw. zu Kellerwänden die Spalten luftdicht verschlossen werden. Das anschließende Verputzen mit eingelegtem Armierungsgewebe dient nicht nur der Optik, sondern verhindert den Zerfall der eingesetzten Materialien (beide Dämmstoffe sind nicht UV-stabil). Außerdem verbessert es den Brandschutz un die Luftdichtheit der Konstruktion. Ich rate daher dazu, in allen Räumen (gerade auch in der Werkstatt und der Garage) einen Verputz anzubringen. Wie Sie schon selbst herausgefunden haben, lässt sich ein Sandwichprodukt aus Holzwolle-Leichtbauplatte und Minearalwolle gut für die Dämmung von Kellerdecken einsetzen (zugelassen für Tiefgaragen wegen des sehr guten Brandschutzes). Allerdings trifft dies nur für große, glatte Flächen zu, da sich das Material weniger gut verarbeitet lässt. Luftdichtheit wäre nur zu erreichen, wenn anschließend ebenfalls verputzt würde. Gutes Gelingen!

Update: Versuchen Sie die Unterzüge komplett mit Dämmstoff einzuhausen, um möglichst wenige Wärmebrücken zu hinterlassen. Ist der Platz eingeschränkt (Durchgangshöhe), nehmen sie einen Dämmstoff mit noch geringerer Wärmeleitfähigkeit (z.B. PU-Schaumplatten).

Mineralwolle als Dämmstoff, z.B. Lamelle Speedrock II, ist für die Kellerdecke auch eine gute Lösung, insbesondere hinsichtlich des Brandschutzes. Leider besitzt die Lamelle Speedrock II eine höhere Wärmeleitfähigkeit als EPS 032, so dass bei gleicher Schichtdicke mit einer um knapp 25 % schlechteren Dämmwirkung gerechnet werden muss. Außerdem ist bei gleicher Zuschnittqualität (Winklichkeit, Spaltmaße) eher die Gefahr von Luftdurchlässigkeiten gegeben. Fragen Sie den Anbieter, ob auch bei den angebotenen Minelwolledämmplatten mit PU-Schaum zum Kleben/Spaltverschluss PU-Schaum angewendet werden kann. Ich rate in jedem Falle dazu, die mineralische Oberfläche der Mineralwolle abschließend zu putzen. Der Rat, eine zusätzliche Flankendämmung anzubringen, ist zur Reduzierung des Einflusses von Wärmebrücken prinzipiell richtig. Dies ist vor allem dann von Bedeutung, wenn, wie zu erwarten ist, die Kellertemperatur durch die Dämmmaßnahme absinkt. Da aber die Wärmedämmung von außen fehlt ist, ist trotz der Flankendämmung mit einem Absinken der inneren Oberflächentemperatur am Fußpunkt der Erdgeschosswände zu rechnen, insbesondere bei Massivdecken. Behalten Sie diesen Bereich im Auge (Kondensatfeuchte, Schimmelbildung).

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