Hinweise zur Heizkörperauswahl
Die richtige Heizkörperauswahl und Dimensionierung trägt ganz wesentlich zur empfundenen Behaglichkeit bei, mindert die Gefahr der Schimmelbildung und ist ein Beitrag zur Energieeinsparung.

#1. Lang gestreckt und flach
Setzen Sie möglichst lang gestreckte und flache Heizkörper vor Außenwänden und Fenstern ein. Richtig dimensioniert bringen sie die nötige Heizleistung auch bei niedriger Vorlauftemperatur kleiner 50°C (gut bei Wärmepumpen und Brennwerttechnik). So ausgewählt, sichern die Heizkörper einen hohen Strahlungsanteil und entwickeln auch noch die notwendige Konvektion, um dem Kaltluftfall an Fenstern und Außenwänden gegenzusteuern.

#2. Große sichtbare Oberfläche
Es sollten Heizkörper mit großer sichtbarer Oberfläche ausgewählt werden, um ein Strahlungsgleichgewicht zu kühlen Fensterflächen herzustellen. Die sichtbare Fläche des Heizkörpers sollte etwa der Fensterfläche entsprechen, wenn die Verglasung von mittlerer Qualität ist (U-Wert um 1,1). Bei der Auswahl von Heizkörpern verschiedener Bauformen geben Sie bei gleicher Leistung jenen den Vorzug, die eine größere Ansichtsfläche haben.

#3. Vermeidung kompakter, hohe Heizkörper
Vermeiden Sie den Einsatz extrem kompakter und hoher Heizkörper (z.B. 3-reihig), wenn Sie der Deckung der gesamten Heizlast des Raumes dienen. Diese können Luftgeschwindigkeiten am Boden von größer 0,1 m/s bewirken, was bei Raumtemperaturen um 20 °C als unbehaglich empfunden wird.

#4. Niedrige Temperatur des Heizungswassers
Die Heizkörperauswahl beginnt mit der Festlegung einer möglichst niedrigen Vorlauftemperatur des Heizungswassers von maximal 60 °C, besser noch 50°C (bei einer Rücklauftemperatur kleiner 35 °C ideal für Wärmepumpen und Brennwerttechnik) für die Heizkörperdimensionierung.
#5. Heizkörper unter dem Fenster
Planen Sie unter jedem Fenster Heizkörper, auch wenn dies die errechnete Heizlast nicht unbedingt erfordert. Zur Kompensation des Kaltluftfalles vor dem Fenster sollten die gewählten Heizkörper mindestens fensterbreit sein. Der Einsatz von wesentlich längeren Heizkörpern, als es die Fensterbreite vorgibt, kann sinnvoll sein. Insbesondere dann, wenn die Wärmedämmung der Außenwand schlecht ist und nicht verbessert werden kann. Heizkörper können durchaus über die gesamte Außenwandlänge bis in die Ecken des Raumes hinein reichen.
#6. Randheizleisten gegen Schimmel
Gute Erfahrungen macht man - bei nicht allzu schlechter Wärmedämmung - auch mit so genannten Randheizleisten, die ähnlich einer Scheuerleiste den gesamten Raum umschließen. Insbesondere in Raumecken, in der die Oberflächentemperaturen besonders niedrig sind, leisten Randheizleisten einen guten Beitrag zur Temperaturerhöhung der Wandoberfläche. In hartnäckigen Fällen kann dies die einzige Möglichkeit gegen den durch Kondenswasser verursachten Schimmelpilz sein. Randheizleisten sind allerdings bei Wärmepumpen und Brennwerttechnik wegen der erforderlichen höheren Vorlauftemperatur nicht ideal.

#7. Mehrere Heizkörper
Teilen Sie die Heizlast des Raumes auf mehrere Heizkörper auf, insbesondere bei einer vom Quadrat abweichenden Grundfläche des Raumes.
#8. Heizflächen nicht verdecken oder verkleiden

Achten Sie bei der Einrichtungsplanung darauf, dass die Heizflächen nicht durch Vorhänge oder Mobiliar verdeckt werden. Heizkörperverkleidungen gleich welcher Art sind kontraproduktiv, verlangen höhere Vorlauftemperaturen, führen zu erhöhter Wärmeabgabe nach außen und verschlechtern daher die Energiebilanz.

#9. Heizköpernischen dämmen
Vermeiden Sie die Anbringung von Heizkörpern in einer Nische (Heizkörpernische). Dämmen sie vorhandene Heizkörpernischen, siehe Dämmung der Heizkörpernische
#10. Fensterbretter nicht zu tief
Das Fensterbrett sollte den Heizkörper nicht überdecken, so dass sich die Konvektion frei entfalten kann.
