Hilfreiche Hygrometer

Ein Hygrometer ist ein Messgerät zur Anzeige der relativen Luftfeuchtigkeit. Es ist ein wichtiges Hilfsmittel und darf in keinem Haushalt fehlen.

In der Praxis sieht es leider anders aus, was ich bei vielen Vor-Ort-Beratungen feststellen konnte. In fast allen Wohnungen finden sich Thermometer, oftmals Barometer, aber nur selten Hygrometer. Zwar hat sich die Situation in den letzten Jahren durch die Verbreitung von digitalen Wetterstationen mit integriertem Hygrometer etwas verbessert. Doch wer kann die Werte schon richtig deuten, und wer hat schon in seinem Bad und Schlafzimmer ein Hygrometer, obwohl es gerade dort sehr hilfreich wäre?

Einfaches, ausreichendes Hygrometer, wenn die Normalanzeige nicht bis 70% gehen würde

Die Abbildung zeigt ein einfaches, aber qualitativ ausreichendes Hygrometer (hier mit der momentanen Anzeige von 40% relative Luftfeuchtigkeit). Die Normalgrenzen (40 bis 70%) sind bei diesem Hygrometer teilweise falsch angegeben. 70 % sind viel zu hoch. Denn im Winterhalbjahr besteht schon bei einem Wert von 60% die Gefahr, der oberflächlichen Befeuchtung in Raumecken von Außenwänden, in der Fensterlaibung oder auf Sturzträgern (siehe auch: Die Höhe der Luftfeuchtigkeit begrenzen).

Hygrometer in meinem Büro mit voneinander leicht abweichenden Werten

Hygrometer sind nicht teuer. Einfache Ausführungen kosten 8,- EUR bis 20,- EUR. Man bekommt sie beim Optiker, in Fotohäusern, in einigen Baumärkten, aber vor allem im Versandhandel. Bei rein mechanischen Hygrometern ist die messtechnische Grundlage ein feuchteempfindliches Fadenbündel, dass durch Verkürzung (trockener) oder Verlängerung (feuchter) den Zeiger entsprechend verdreht. Es kommen nur Hygrometer in Frage, die sich leicht nachstellen lassen. Wie das von statten geht, erfahren sie im folgenden Praxistipp:

#Hygrometer justieren

Auf der Rückseite mechanischer Hygrometer befindet sich in der Regel ein Loch, unter dem sich eine kleine Schraube zur Verstellung der Zeigerausgangslage befindet. Andere Bauformen haben ein gekrümmtes Langloch, unter dem sich ein verstellbares Hebelchen befindet, der mit einem feinen Schraubendreher hin und her geschoben werden kann. Nachdem Sie sich vergewissert haben, wie die Verstellung erfolgt, nehmen Sie einen feuchten, aber nicht tropfnassen Lappen und wickeln das Hygrometer darin ein. Nach etwa 15 Minuten sollte das Hygrometer einen Wert zwischen 95 und 100 % anzeigen. Wenn nicht, justieren sie das Hygrometer mit Hilfe der Verstellmöglichkeit auf etwa 98 % ein. Wiederholen Sie diesen Vorgang mindestens einmal im Jahr.

Digitales Alarmhygrometer

Die empfehlenswerten elektronischen Hygrometer müssen und können nicht geeicht werden. Oftmals ist eine Warnfunktion integriert, die bei Überschreitung eines vorher eingestellten Wertes ein Signal abgibt. Das ist hilfreich, da kaum jemand sein Hygrometer ständig im Auge behalten kann. Nachteilig ist, dass Batterien gebraucht werden. Bei den elektronischen Hygrometern, die ich benutze, halten die Batterien (meist AA oder AAA) jedoch mindestens ein Jahr.

Leider sind bei vielen Hygrometertypen (mechanisch analoge und digitale) die Empfehlungswerte („zu trocken“, „zu feucht“) falsch angegeben. Der Wohlfühlbereich endet hier oftmals erst bei 70%, teilweise sogar bei 75 %. Wenn man sich daran orientiert und erst lüftet, wenn diese Werte überschritten werden, sind im Winter Feuchteschäden und Schimmelpilz in kritischen Ecken schon nach wenigen Tagen Überschreitung möglich. Der einzuhaltende obere Grenzwert sollte bei 55% liegen. Ein gelegentliches Überschreiten bis etwa 60 % ist unkritisch.

Mein Fazit:

Wir haben kein Sinnesorgan für die Luftfeuchtigkeit und können daher die Wassermenge in der Raumluft nicht erfassen. Für optimale Behaglichkeit sowie hygienisches und bauschadensfreies Wohnen gilt: Hygrometer müssen sein.

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