Trockene Luft vom Staubgehalt abhängig

Risiken hoher Staubbelastung, Ursachen für den Staubgehalt der Raumluft, Quellen, vermeidbare Emissionen, Gegenmaßnahmen

Auch der Staubgehalt der Luft hat auf das Wohlbefinden Einfluss. Das Umweltbundesamt beschreibt die Mechanismen auf seiner Internetseite wie folgt :

„…Je kleiner die Staubpartikel sind, desto größer ist das Risiko zu erkranken, da sie auf Grund ihrer Größe tiefer in die Atemwege eindringen können als größere. Dadurch gelangen sie in Bereiche, von wo sie beim Ausatmen nicht wieder ausgeschieden werden. Ultrafeine Partikel können zudem über die Lungenbläschen bis in die Blutbahn vordringen und sich über das Blut im Körper verteilen. In den Lungenbläschen sind Atmung und Blutkreislauf funktionell und anatomisch sehr eng miteinander verbunden. Deshalb können Störungen des einen Systems − wie etwa entzündliche Veränderungen im Atemtrakt − auch das andere System, also Herz oder Kreislauf, beeinträchtigen“. [Feinstaub in Innenräumen, www.umweltbundesamt.de]

Staub-Mutzeln (Abb. von Stromcarlson, Wikimedia commens)

Staubhaltige Luft, das wissen wir aus eigener Erfahrung, reizt z.B. die Schleimhäute in Nase und Rachen. Bestimmte lungengängige Stäube können bei geringer Biolöslichkeit schwere Krankheiten verursachen (z.B. ältere Mineralfasern, Asbest). Durch Staubverschwelung infolge hoher Oberflächentemperaturen von Heizflächen (oberhalb 60 °C, auch Nachtstrom-Speicherheizgeräte, Infrarot-Strahlungsheizungen, Heizstrahler) können zudem toxische Gase freigesetzt werden (Luftschadstoffe). Zu alledem wissen wir, von Sonderfällen mit hoher Staubbelastung abgesehen, derzeit noch recht wenig über konkrete Gesundheitsgefahren bei Feinstaubbelastungen in Innenräumen. Die Vermeidung hoher Staubbelastungen dient also vor allem der Vorsorge.

Die Staubverteilung im Raum ist im Winter abhängig von

  • der Art der Wärmeverteilung (Heizkörper, Fußboden- oder Wandheizung) und
  • den Heizwassertemperaturen.

Kleine und hohe heiße Heizkörper entwickeln eine starke Konvektionsleistung, die eine hohe Luftgeschwindigkeit und damit eine entsprechende Staubverwirbelung nach sich ziehen. Großflächige und lange Heizkörper können dagegen mit niedrigen Heizwasser-Temperaturen betrieben werden. Durch ihren konsequenten Einsatz wird die Luftgeschwindigkeit und damit die Staubverwirbelung reduziert. Außerdem ist eine Staubverschwelung ausgeschlossen.

Ausgangspunkte für Faserabrieb bzw. Staub im Innenraum können sein:

  • Teppiche, Gardinen, Möbel, Matratzen usw.;
  • Kleidungsstücke;
  • Wäsche trocknen in der Wohnung;
  • Faser- und Staubauswurf von elektrischen Trocknern;
  • Hautschuppen und Haare;
  • Insekten, Insektenkot
  • Rauchen;
  • Haustiere;
  • faserbasierte Wärmedämmstoffe hinter nicht luftdicht verlegten Innendämmungen wie Mineralwolle, Zellulose, Baumwolle etc.;
  • Asbeststäube aus älteren elektrischen Geräten, wie Nachtspeicheröfen
  • Tonerstaub aus Laserdruckwerken;
  • Papierstaub aus Büroanwendungen (Druckbetrieb)u.a.m..

Die Staubbelastung in der Innenraumluft ist in der Regel höher als in der Außenluft, was die Bedeutung einer hygienischen und kontrollierten Be- und Entlüftung unterstreicht. Die Staubemission der Raumluft, die Größe der Staubpartikel und die Staubverteilung im Raum kann durch geeignete Maßnahmen beeinflusst werden:

Vermeiden Sie stark Staub frei setzende und Staub sammelnde Bodenbeläge aus Kunst- und Naturfasern. Empfehlenswert sind hingegen Kokos- und Sisalbeläge, Linoleum bzw. oberflächenwarme Korkböden oder Holzdielungen, die auch gewischt werden können. Staubarm bleibt es auch mit wischbaren Bodenfliesen oder Steinzeugbelägen, wobei eine Fußbodentemperierung bzw. Fußbodenheizung wegen der Behaglichkeitseinbuße (kalte Oberflächen) sinnvoll ist.

Die Größe der Staubpartikel hängt stark von der Luftfeuchtigkeit ab. Mit höherer Luftfeuchtigkeit ballen sich Staubpartikel zusammen und sinken zu Boden. Vermeiden Sie daher zu trockene Luft unter 30 % (relative Luftfeuchtigkeit).

Wasser-Verdunster an einem Plattenheizkörper sind nicht sinnvoll

Doch eine solch niedrige Luftfeuchtigkeit ist bei normaler Fensterlüftung auch bei sehr kalter, trockener Außenluft ohnehin kaum erreichbar. Eine zusätzliche Luftbefeuchtung ist also nicht notwendig, schon gar nicht über Luftbefeuchter an Heizkörpern. Hiermit schafft man sich in guter Absicht in kürzester Zeit eine Zuchtstation für allerlei Keime. Die ansteigende Luftfeuchtigkeit erhöht außerdem die Gefahr einer Schimmelbildung auf kühlen Außenwandflächen.

Auch das Staubsaugen hat Einfluss auf die Größe der Staubpartikel. Normale Staubsauger blasen noch erhebliche Mengen von Feinstäuben nach der Grobreinigung wieder in den Raum zurück. Eine Alternative stellen Zentralstaubsauger dar.

Regelmäßiges Wischen und vernünftiges Staubsaugen vorausgesetzt, kommen dem hygienischen Luftwechsel auch zur Verringerung der Staubbelastung herausragende Bedeutung zu.

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