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Früher war alles besser, auch die Lüftung!?

03.02.2020 | von: fegonnow54 | Kategorie: Fenster und Türen, Fensterlüftung

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Bei modernen Wohnbedingungen ist die früher gut funktionierende Selbstentlüftung ausgeschlossen. Sie muss durch maschinelles bzw. aktives Lüften ersetzt werden.

Früher war wohl nicht alles, aber der Luftaustausch, der oft als natürliche Lüftung bezeichnet wird, war wirklich besser. Wir konnten uns, zumindest im Winterhalbjahr, also wenn die Temperaturunterschiede groß waren, auf die Selbstentlüftung verlassen.

Älteres Fenster mit Einscheibenverglasung und geringer Luftdichtheit
Älteres Fenster mit Einscheibenverglasung und geringer Luftdichtheit

Der Grund: Luftdichtheit war vor 30 und mehr Jahren noch ein Fremdwort. Häufig gab es in allen Räumen Einzelöfen mit Schornsteinanschluss und entsprechenden Zug. Die Rahmen einglasiger Fenster und der Türen waren schmal, die Dichtungsfläche klein, Dichtungsgummis gab es keine. So hatte die Luft, abhängig von der Witterung (Temperatur, Wind, Luftdruck), der geografischen Lage der Wohnung (Windlasten), der Gebäudehöhe und Geometrie, sowie der Bauweise (luftdicht oder nicht) relativ leichtes Spiel durchs Haus zu fegen. Bei diesen Verhältnissen war ein fünf- bis zehnfacher Luftwechsel pro Stunde keine Seltenheit. Das war deutlich mehr Selbstentlüftung als notwendig. Und so pendelte sich der Brennstoffverbrauch bei erheblich höheren Werten ein, als bei technisch vergleichbaren Objekten, wie sie seit Anfang der 1980er Jahre (dem Inkrafttreten der ersten Wärmeschutzverordnung) gebaut wurden.

Modernes, nahezu luftdichtes Fenster
Modernes, nahezu luftdichtes Fenster

Bei den heutigen Fenstern und Türen mit Zwei- und Dreifachverglasung, stärkeren Rahmen, mehr Dichtungsfläche, breiten Dichtungsgummis und luftdichten Einbau auf der einen und Zentralheizung, also beim Wegfall der Einzelöfen, auf der anderen Seite funktioniert die Selbstentlüftung dagegen nicht mehr. Der natürliche Luftwechsel vergangener Zeiten bricht auf Werte unter 0,1 pro stunde zusammen, so dass in zehn Stunden die Luft lediglich einmal ausgetauscht wird! Folge: Die Luftqualität ist deutlich schlechter. Die Luftfeuchtigkeit ist tendenziell höher.

 

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